Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda

Nachdem Tara, Sydda und ich mit den Musikvereinen Stipshausen und Bundenbach ein schönes gemeinsames Konzert gespielt hatten, trafen wir uns tags drauf  zu einem kleinen Fotoshooting. Wenige Tage zuvor hatte ich die Zwillinge noch mit Schminktipps und ein paar Fotoideen versorgt. Als Location diente uns ganz einfach der heimische Garten der Mädchen. Das sollte sich noch als großen Vorteil erweisen, wenn es darum ging, mal schnell ein Shirt oder die ganze Garderobe zu wechseln. Während ein Mädchen mit Fotografieren beschäftigt war, konnte sich die andere umziehen.

Da ich den Garten vorher nicht kannte, wurde improvisiert. Aber es war alles da, was man so brauchte: Eine Wand zum Anlehnen, eine Wiese zum Hinlegen, ein schöner Kirschbaum als Schattenspender, eine attraktive Gartenlandschaft und ein Nadelbaum, der ein gleichmäßiges Hintergrundmuster bot. Im Textabschnitt hinter den Fotos beschreibe ich euch dann, welche Hilfsmittel ich für die Aufnahmen benutzt habe.

Vielen Dank an Tara, Sydda und den Assistenten Dominik!!!

Tara - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserSydda - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserTara - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserTara & Sydda - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserSydda - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserTara - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserSydda & Tara - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus HolzhaeuserTara & Sydda - Spontanes Fotoshooting mit Tara und Sydda 2013, (c) Markus Holzhaeuser
Die Fotos an der weißen Wand sind alle bei Umgebungslicht („Available Light“) entstanden. Das bot sich insofern an, da die Wand Schatten spendete und der Hintergrund in der Ferne von der Sonne schön bunt angeleuchtet wurde. Hilfsmittel waren nicht notwendig. Insofern ist dazu nichts weiter zu sagen.

Für die Fotos unter dem Kirschbaum mussten wir für Tara erst einmal eine geeignete Kiste suchen, damit sie sich bequem an den Ast anlehnen konnte. 🙂 Diese Hürde war also schon mal genommen. Das Sonnenlicht projizierte aber leider durch die Blätter sehr harte und damit unschöne Schatten und Lichtflecke. Die entschärften wir, indem Dominik einen großen Diffusor zwischen Model und Sonne hielt. (Mehr zum Thema Diffusor/Swatter siehe 2. Abschnitt in „Fotoshooting mit Svenja“.)

Auf dem Gruppenbild der beiden Mädchen musste meine Kamera gegen die untergehende Sonne ankämpfen. Diese kam von hinten und bot somit ein wunderschönes Konturlicht auf Haut und Haare. Da der Hintergrund an der Stelle keine 2m tief war, wollte ich unbedingt eine große Blende (hier F2,8) verwenden, um diesen wenigstens ein bisschen unscharf zu machen (Objektiv: 70-200mm, F2,8). Da der Schärfebereich dann sehr klein ist, bat ich die Mädchen auf einer Ebene mit gleichem Abstand zur Kamera Platz zu nehmen. Bei ISO 100 resultierte daraus aber immerhin noch eine Belichtungszeit von 1/1000s. Zum Einsatz eines Aufhellblitzes war die maximale Synchronzeit meiner Kamera von 1/200s damit also deutlich überschritten. Also brachte ich einen Reflektor zum Aufhellen der beiden Damen zum Einsatz. Bei einer geschätzten Spannweite ihrer Beine von zusammen bis zu 2m war der große California Sunbounce Pro Reflektor (130cm*190cm) genau richtig. Schließlich stand mir mit Dominik ein starker junger Mann zur Seite. Da die Lichtquelle zum Aufhellen immer möglichst groß sein soll, stellte er sich einfach neben mich und die Kamera und versuchte von oben die beiden Mädchen so nah wie möglich anzuleuchten.

Die sogenannte „Zebra“-Bespannung des Reflektors finde ich genau richtig in der Farbtemperatur. Bei den einfachen Faltreflektoren fehlt es mir bei der Silberseite etwas an Wärme. Die Goldseite ist dagegen viel zu warm! Das sieht meist nur live gut aus. Auf den Fotos muss man die Farbtemperatur schließlich doch wieder reduzieren, weil es sonst unnatürlich aussieht; und dann ist nichts gewonnen. Die Reflektoren von California Sunbounce, übrigens eine deutsche Firma, haben zwar ihren Preis, aber dafür auch den entscheidenden Vorteil, dass sie das Licht gleichmäßig zurückwerfen. Denn dadurch, dass die größeren Faltreflektoren nicht wirklich stabil sind und sich leicht verbiegen lassen, neigen sie dazu, das reflektierte Licht stellenweise wie eine Schüssel zu bündeln und es so auf eine Stelle zu konzentrieren, während die restliche Umgebung nicht mehr ganz so viel Licht abkriegt. Das Segel der Sunbounce-Geräte wird dagegen mit Aluminiumrohren gespannt und bietet immer eine plane Fläche.

Noch ein Wort zum Umgang mit Reflektoren und den Models: Die Dinger blenden bei direkter Sonne wie verrückt! Daher weise ich meine Assistenten mit den Kommandos „Licht an!“ und „Licht aus!“ immer an, nur dann die Szene zu beleuchten, wenn ich auch wirklich am Fotografieren bin. Die Menschen gehen ganz unterschiedlich mit der Blendung durch den Reflektor um. Manche vertragen sie besser als andere. Wenn Kinder durch das Licht gereizt werden, muss man leider abbrechen und sich etwas anderes überlegen. Ansonsten hilft es auch manchmal, dass das Model erst kurz vor dem Schuss die Augen öffnet oder sie/er bringt als Accessoire mal eine Sonnenbrille zum Einsatz. 🙂

Für alle anderen Fotos kam zum Ausleuchten und Aufhellen die Technik des entfesselten Blitzens zum Einsatz (Durchlichtschirm, Blitzgerät, Funk-Blitzauslöser, Schirmneiger und Stativ). Mehr Details zum Thema entfesselt Blitzen findet ihr am Ende des Artikels „Das erste Mal – Endlich entfesselt Blitzen!“ Beim Shooting mit Tara und Sydda hat ein sogenanntes Galgenstativ gute Dienste geleistet. Dieses hat nämlich im Vergleich zum normalen Lampen-Stativ den Vorteil, dass man den Durchlichtschirm sehr nah an das Model heranführen kann, ohne dass gleich der Stativfuß im Weg und damit im Bild ist. Vor allem auf unwegsamem Gelände, wo man direkt neben dem Model kein normales Stativ sicher hinstellen könnte macht ein Galgenstativ mit seiner enormen Spannweite einen guten Job. Ich bin mit meinem Manfrotto 420CSU Galgenstativ sehr zufrieden. Das ist die Version mit  den schweren Stahlelementen. Damit bringt das Stativ schon mal genügend Eigengewicht mit, damit es mit Schirm nicht beim kleinsten Windstoß umgeblasen wird. Wenn ich den Auszugsarm auf mehr als 1,5m auslege, ist der Sack mit Gegengewicht aber Pflicht. In der Regel ist es ausreichend diesen mit 4 bis 6 Fläschchen Wasser a 0,5l zu bestücken.

P.S.: Wenn du noch Fragen oder Anmerkungen zur Technik hast, benutze einfach die Kommentarfunktion. Ansonsten kannst du mir auch über das Kontaktformular eine Nachricht zukommen lassen.

Fotoshooting mit Svenja

Zu Beginn eine kleine Anmerkung vornweg: Bislang habe ich versucht, meine Blogbeiträge chronologisch einzustellen. Da ich aber seit langem immer um mindestens ein Jahr hinterher hänge, gebe ich das nun auf. 🙂 In Zukunft werde ich die Blogbeiträge einstellen, sobald ich die Fotos entwickelt und nachbearbeitet habe. Ältere Artikel reiche ich nach, so wie ich Zeit dazu finde.

Meine Nichte Svenja und ich hatten schon seit längerem ein kleines Fotoshooting geplant. Bevor die kühlen Herbsttage anbrachen, haben wir noch einen schönen Spätsommerabend im September 2012 erwischt. Eigentlich will es mir im Sommer zum Fotografieren nie spät genug sein. Denn das harte Licht der Mittags- und Nachmittagssonne wirft unvorteilhafte Schatten, insbesondere auf das Gesicht. Außerdem ist es meist in der prallen Sonne zu heiß: Die Ausdauer der Beteiligten lässt früher nach, das Makeup der weiblichen Models leidet darunter und durch Schwitzen entstehen Glanzstellen im Gesicht bei Männern wie Frauen. Dann heißt es abtupfen und/oder nachpudern, da Glanzstellen sich schlecht weg retuschieren lassen. Was man tun kann, um aber dennoch in der Sonne schöne Portraits machen zu können, beschreibe ich im Anhang hinter den Bildern. Das Fotoshooting machten wir werktags nach der Arbeit. So kam es, dass wir nach einer kurzen Ortsbegehung und dem Aufbau der Geräte erst ab 19 Uhr mit dem eigentlichen Shooting beginnen konnten. Insofern war hier nicht die Sonne das Problem, sondern die rasch einsetzende Dämmerung im September! Zum Glück hatten wir nach 20 Uhr schon genug Material im Kasten. Denn für weitere Aufnahmen wurde es für meine Canon EOS 50D bezüglich Präzision des Autofokus und ISO-Rauschen schon so langsam kritisch.

Als Location diente uns in Kirn der Hinterhof  des Verwaltungsgebäudes der Verbandsgemeinde Kirn-Land. Um diese Uhrzeit hatten die Mitarbeiter ihr Büro längst verlassen und so waren wir auch ungestört. Svenja hatte sich vorab ein paar Fotoideen selbst überlegt. Dafür brachte sie schwarze Luftballons, weißen Organzastoff und verschiedene Kleideroutfits mit. Ein paar Tage zuvor habe ich eine Ortsbegehung gemacht und ein paar Ecken in die engere Wahl genommen. Wir waren uns einig: die Eisentreppe vor der Backsteinwand musste unbedingt mit aufs Bild.

Die Lichtsetzung mit Stativen gestaltete sich aufgrund des Bodens und der Höhenunterschiede teilweise schwierig. Aber zum Glück stand Svenjas Mama Martina als Assistentin zur Verfügung. So konnte sie mit einer Teleskopstange das Blitzlicht dorthin bringen, wo wir es benötigt haben. Vielen Dank! Ich benutze einen Elinchrom Boomarm, 63 – 156 cm. Auch „Boom Stick“ oder Teleskop Auslegearm“ genannt. Das Blitzlicht wurde mittels Durchlichtschirm sozusagen weicher gemacht.

Bei der Gelegenheit haben wir auch gleich noch zwei Fotos für Martina gemacht. Die Ergebnisse seht ihr hier.

Herzlichen Dank an Svenja und Martina!

P.S.: Noch Fragen oder Anmerkungen? Dann benutzt die Kommentarfunktion. Dafür ist sie da!

 Fotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserFotoshooting mit Svenja, (c) Markus HolzhäuserMartina, (c) Markus Holzhäuser

Was tun, wenn man in der Mittagssonne People- und Porträtaufnahmen machen möchte bzw. muss? Auch dafür gibt es Tricks. Schließlich können Profis sich beispielsweise für Fashion- oder Katalogaufnahmen am Strand sich nicht nur auf die frühen Morgen- oder Abendstunden beschränken. Zugegeben passt dieser Exkurs hier nicht zu den aktuellen Fotos, aber wenn ich das Problem schon anspreche, möchte ich auch gleich Lösungsansätze liefern. 🙂 Hier seien mal meine Favoriten genannt, die mit möglichst wenig Aufwand (auch finanziell) zu realisieren sind:

  • Schattige Plätzchen bevorzugen, wenn es die Umgebung zulässt. Das kann in der Natur unter einem Baum sein, am Haus unter einer Veranda oder in der Stadt unter einer Arkade, je nachdem was die Örtlichkeit bietet.
  • Gegen die Sonne fotografieren, d.h. das Model mit dem Rücken zur Sonne (bzw. etwas seitlich) fotografieren. Bei Bedarf das Gesicht mittels Reflektor oder Blitz aufhellen, wenn es bei direktem Gegenlicht zu dunkel wird. Beim Aufhelllicht sollte die Lichtquelle immer möglichst groß sein, damit diese selber keine sichtbaren Schatten wirft! Daher den Reflektor möglichst nahe ans Gesicht etc. halten. Die weiße Seite reicht häufig schon aus. Wenn man nur einen Aufsteckblitz dabei hat, diesen wenn möglich gegen eine benachbarte Wand bouncen. Alternativ Durchlichtschirm bei geringer Blitzleistung benutzen. Im Notfall einfach den Aufklappblitz zum Aufhellen aktivieren. Dabei ist es häufig sinnvoll, die Blitzleistung per Blitzbelichtungskorrektur zu reduzieren. Wenn ein Ausbrennen des Hintergrunds nicht erwünscht ist, muss weiter abgeblendet werden und die Belichtung des Models durch eine höhere Blitzleistung kompensiert werden. Das ist aber ein Thema für sich. Hier gehe ich bei Gelegenheit nochmals drauf ein.
  • Das Model abschatten: Das kann man natürlich ganz einfach mit einem Karton, einem Reflektor oder was man sonst zur Hand hat, machen. Das Umgebungslicht reflektiert genügend Licht, so dass alles abgeschattete trotzdem noch sichtbar ist. Besser ist allerdings ein Diffusor oder Sun-Swatter, wie er sonst noch genannt wird. Bitte den hier genannten Diffusor nicht mit einem Blitzaufsteckdiffusor verwechseln. Das Segel eines Diffusors/Swatters kann bis zu mehrere Quadratmeter groß sein. Ein Diffusor ist ohnehin meist Teil eines 5 in 1-Faltreflektors. (Dafür mag ich die größeren Faltreflektoren ganz gerne. Zum Reflektieren dagegen nicht.) Der Diffusor/Swatter lässt halt noch einen gewissen Prozentsatz an Licht durch und bricht dabei auch die harten Schattenkanten. D.h. Sonne und Swatter wirken gemeinsam wie eine Softbox. Dementsprechend ändert sich auch die Lichtcharakteristik mit dem Abstand des Swatters zum Model. Auch ein Durchlichtschirm ist ein guter Diffusor für Sonnenlicht. Möglicherweise kann man den Schirm auch gleich vom Model halten lassen und ins Foto mit einbauen, wenn es passt. Den bunten Schirm, den Svenja hält setze ich in solchen Fällen auch gerne ein.

Die beiden ersten Methoden (Schatten suchen und gegen die Sonne fotografieren) haben leider den Nachteil, dass sie einen bei der Wahl der Location und zum Teil auch beim Posing einschränken. Eine Lichtführung durch gezieltes Abschatten und gezieltes Aufhellen ist natürlich die Beste Lösung für unser „Problem“ Sonne. Leider aber auch die aufwendigste, auch in finanzieller Hinsicht. Kombinationen der genannten Methoden sind selbstverständlich auch möglich.

Wenn das alles nicht möglich ist, weil man rein gar keine Hilfsmittel dabei hat und das Model unbedingt vor einem bestimmten Hintergrund stehen muss und dabei voll dem Sonnenlicht von vorn ausgesetzt ist, dann sollte das Model wenigstens nicht nach unten sehen, wegen der unschönen Schatten unter Augen und Nase, sondern sollte während der Aufnahme tendenziell in Richtung Sonne blicken.

Mehr zum fototechnischen Hintergrund dieses Fotoshootings und zum Thema entfesselt Blitzen, Blitzgeräten, Funk-Blitzauslöser, Durchlichtschirme etc. findet ihr am Ende des Artikels „Das erste Mal – Endlich entfesselt Blitzen!